Einfaches Roggenbrot mit Sauerteig und Brotgewürz
Ich verrate euch ein kleines Geheimnis: Seit über zwei Wochen haben wir einen neuen Mitbewohner in unserer kleinen Wohnung in Kanada. Sein Name ist „Klaus“, er isst am liebsten feines Roggenmehl und fühlt sich an einem warmen Plätzchen besonders wohl. Ja, die Rede ist natürlich von meinem Sauerteig! Klaus ist super hungrig, weshalb ich neulich ein einfaches Roggenbrot mit Sauerteig und Brotgewürz gebacken habe. Das Ganze ist super einfach und ich habe es zum ersten Mal in meinem neuen Gärkörbchen ruhen lassen, das mir die Mutter meines Freundes zu Weihnachten geschenkt hat. Sieht die Kruste nicht toll aus? Wer keinen Sauerteig zur Hand hat, kann das Brot auch ohne das Triebmittel backen.
Wie setze ich Sauerteig für ein einfaches Roggenbrot an?
Viele von euch fragen mich immer wieder, wie man Sauerteig selbst ansetzen kann. Das Ganze ist wirklich super einfach – alles was ihr braucht, ist etwas Mehl, Wasser und Zeit. Ich nehme für meinen Sauerteig gerne ein Bio Roggenmehl, weil es meiner Meinung nach sehr gut „anspringt“.
Sauerteig selber machen
Tag 1 – In einem sauberen Glas 2 EL Roggenmehl und 2 EL lauwarmes Wasser verrühren. Arbeitet auch hier mir sauberem Besteck. Mit Frischhaltefolie oder einem Deckel locker abdecken. Den Teig 24h bei Raumtemperatur – gerne an der Heizung stehen lassen.
Tag 2 – Den Teig mit 2 EL Roggenmehl und 2 EL lauwarmes Wasser füttern. Alles verrühren und wieder an einem warmen Ort stehen lassen.
Tag 3 – Den Teig mit 3 EL Roggenmehl und 3 EL lauwarmes Wasser füttern. Alles verrühren und wieder an einem warmen Ort stehen lassen.
Tag 4– Den Teig mit 3 EL Roggenmehl und 3 EL lauwarmes Wasser füttern. Alles verrühren und wieder an einem warmen Ort stehen lassen.
Tag 5– Backtag! Der Sauerteig ist nun fertig. Ein strenger, säuerlicher Geruch ist völlig normal. Der Teig sollte hellbraun sein. Falls es Schimmel angesetzt hat, sind leider ein paar falsche Bakterien hineingelagt z.B. durch schmutzige Utensilien.
Einfaches Roggenbrot mit Sauerteig und Brotgewürz
Zutaten
Für 1 Brot
500g Roggenmehl
400g Weizenmehl
180-200g Roggen-Sauerteig
etwa 750ml lauwarmes Wasser
10g frische Hefe
1 1/2 EL Salz
1 TL gemahlenen Kümmel
1 TL gemahlenen Anis
1 TL gemahlenen Fenchelsamen
1 TL gemahlenen Koriander
Zubereitung
Die Hefe im lauwarmen Wasser auflösen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und mindestens 5min gründlich verkneten. Die Schüssel abdecken und den Teig für 60min an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich vergrößert hat.
Wer ein Gärkörbchen verwendet, sollte dieses mit etwas Stärke und Mehl gründlich auspudern. Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben. Wenn der Teig sehr klebrig ist, gebt etwas mehr Mehl auf die Arbeitsfläche. Den Teig nun von oben, unten und den Seiten zur Mitte falten. Den Vorgang wiederholt ihr etwa 10mal. Beim letzten Durchgang die Faltstellen etwas zusammendrücken. Den Teig mit der gefalteten Seite nach oben in das Körbchen geben oder direkt in eine Backform. Dafür eigenen sich besonders gut gusseiserne Töpfe oder Pfannen. Ihr könnt aber auch eine Springform nehmen und diese mit Backpapier auslegen. Den Teig noch einmal gehen lassen, bis er sich deutlich vergrößert hat.
Den Ofen auf 230°C vorheizen und eine Schale mit Wasser hineinstellen. Falls ihr ein Garkörbchen verwendet habt, den Teig langsam und vorsichtig auf ein Blech oder in eure gusseiserne Form stürzen. Das Brot für 10min backen, dann die Temperatur auf 180°C verringern und für weitere 40-50min backen. Das Brot abkühlen lassen, bevor ihr es anschneidet.
Rita
10. März 2022at13:08Hallo liebe Ina!
10 min falten, ist das nicht etwas lange?
Das Rezept ist super und ich habe 10 mal gefaltet.
Mein Brot ist spitze geworden.
Danke für das Rezept
Ina
11. März 2022at20:07Hallo Rita,
da hatte sich in der Tat ein Tippfehler eingeschlichen und du hast alles richtig gemacht!
Freut mich, dass es gut gelungen ist.
Lieben Gruß,
Ina
maria
15. Mai 2023at14:01Hallo Ina!
Vielen Dank für das großartige Rezept! Ich wollte schon immer mal versuchen, meinen eigenen Sauerteig herzustellen, aber ich habe mich nie getraut. Dein Rezept hat mir Mut gemacht und ich möchte es gerne ausprobieren.
Allerdings bin ich mir nicht ganz sicher, was nach dem 5. Tag passiert. Wenn ich jetzt einen Teil meines Sauerteig-Ansatzes zum Brotbacken benutze, wie sollte ich den anderen Teil „pflegen“ oder aufbewahren? Ich möchte beim nächsten Mal nicht von vorne anfangen müssen, sondern direkt auf den vorhandenen Sauerteig zurückgreifen können.
Liebe Grüße,
Maria
Ina
23. Mai 2023at12:41Hallo liebe Maria,
das freut mich zu hören! Den restlichen Sauerteig stellst du wieder in den Kühlschrank und fütterst ihn jede Woche mit 50g Mehl und 50g lauwarmem Wasser. So wächst er langsam und du kannst wieder etwas Sauerteig abnehmen, wenn du das nächste Brot backen möchtest.
Lieben Gruß,
Ina
Nele Stoy
12. Februar 2024at14:11Hallo Ina,
Du gibst in dem Rezept jeweils 1 TL der Gewürze an. Ich habe diese Gewürze als fertige Mischung. Was denkst Du, gebe ich davon nur einen oder mehrere TL dazu.
Vielen Dank und liebe Grüße
Nele
Ina
15. Februar 2024at14:12Hallo Nele, ich würde einen Esslöffel nehmen. LG, Ina
Bianka
24. März 2024at19:24Hallo, danke für das schöne Rezept. Ich werde es auch mit Brotgewürz nach dem angegebenen Rezept backen. LG, Bianka
Eli
28. März 2024at6:12Hallo Ina, welche Mehltypen verwendest du?
LG Eli
Ina
28. März 2024at7:34Hallo, ich verwende Roggenmehl 1150. Lieben Gruß, Ina