Kreta | Griechisches Olivenöl, Ziegenkäse und Wildkräuter Honig
[Anzeige] Vor ein paar Tagen habe ich hier auf dem Blog mein erstes griechisches Rezept veröffentlicht: Fava! Zu dieser Premiere folgt gleich der nächste Streich, denn wie bereits erwähnt, war ich vor ein paar Wochen auch zum ersten Mal in Griechenland. Grund dafür war eine kleine kulinarische Reise unter dem Titel „European Food Masters„. Das Förderprogamm der europäischen Union und Griechlands möchte griechische Genussgüter in Deutschland bekannt machen. So bekam ich die Gelegenheit drei schöne und vor allem leckere Tage in Kreta zu verbringen. Eins muss ich an dieser Stelle vorwegnehmen: Die Gastfreundschaft der Griechen hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. Wer in Griechenland zum Essen eingeladen wird, hat innerhalb von fünf Minuten das Gefühl, er wäre schon immer Teil der Familie. Nicht nur, dass man mit unendlich viel Essen überhäuft wird – auch die Herzlichkeit, die mir in diesen Tagen entgegengebracht wurde, wird mir noch lange in Erinnerung bleiben. Deshalb kann ich schon jetzt sagen: Griechenland, wir sehen uns wieder!
Durch die Straßen Heraklions – Archäologisches Museum, Bergtee und süße Bougatsa
Die Hauptstadt Kretas ist Heraklion – eine kleine Stadt direkt am Meer und mit eigenem Flughafen. Für mich hat Heraklion eine wirklich überschaubare und angenehme Größe. Jetzt im Februar tummelten sich noch nicht all zu viele Touristen in den Straßen, sodass wir in aller Ruhe die kleinen Läden und ein paar kulturelle Highlights entdecken konnten. Vor meiner Reise nach Kreta war ich nur wenige Tage zuvor aus dem verschneiten Kanada zurück nach Deutschland gekommen. So war es natürlich eine willkommene Abwechslung, nicht in Winterboots und dicker Jacke umherzustiefeln. Im Stadtzentrum von Heraklion findet man viele kleine Einkaufsmöglichkeiten, die von einer kleinen Marktstraße bis zu größeren, kommerziellen Geschäften führen. Für mich eine gelungene Abwechslung, die sich von der Stadtmauer bis hinunter zum Hafen fädelt und somit nicht zu übersehen ist. Hier findet man bereits typische Spezialität der Insel: Griechicher Bergtee, Olivenöl, Honig, viele Kräuter & Gewürze (vor allem Salbei) und natürlich auch jede Menge Backwaren.
Solltest du ein paar Tage in Griechenland sein, probiert auf auf jeden Fall Bougatsa.
Mit unserer kleinen Gruppe starteten wir den Tag im Archäologisches Museum. Wer ein bisschen in die Geschichte Kretas abtauchen möchte, findet hier eine sehr schöne Ausstellung zu archäologischen Fundstücken aus Knossos, Phaistos und anderen Ausgrabungsstätten auf der Insel. Das öffentliche Leben der Griechen spielt sich, in den unzählingen Cafés Heraklions ab. Als süße Spezialität probierten wir das griechische Gebäck Bougatsa, eine mit Grießcreme/Pudding gefüllte Teigtasche aus Filoteig und mit Zimt bestäubt. Natürlich ein Gedicht und besonders gefiel mir der Blick in die gläserne Backstube von „Phyllo Sophies„. Hier wird wirklich noch alles per Hand gemacht. Andere Varianten gibt es auch mit mildem Ziegenkäse oder Spinat. Bei meinen beiden netten Reisebegleitern von „Du bist Grieche“ findet ihr ein leckeres Rezept für Bougatsa.
Griechisches Olivenöl – ein Muss in jeder Küche!
Fährt man im Frühling über die Insel Kreta fallen einem nicht nur sofort die noch verschneiten Bergspitzen der Hochebene auf, sondern auch die unendlichen Olivenhaine. Für mich sind Olivenbäume einfach wunderschön, weshalb ich mich gar nicht satt sehen konnte an dem olivgrünen Meer. Während unserer Reise blieb es demnach nicht aus, dass wir mehrere Olivenöl Hersteller im Osten der Insel besuchten; Emparou Nama, Kidonakis & Olivartia. Die Olivenernte war zu diesem Zeitraum bereits vorbei, da sie meist im November startet und Ende Januar endet. Das mediterrane Kilma der Tiefebene Kretas – mit -2°C bis etwa 38°C – ist perfekt für die kleinen Früchte. Nach der Reifezeit werden die Oliven tradionell mit Stöcken vom Baum geschlagen oder mit einer Art „Rüttelarm“ geerntet. Nach der Ernte werden die Oliven in Jutesäcken transportiert, damit sie atmen können und direkt am Abend verarbeitet, um höchste Qualität zu gewährleisten. Nach der Ernte werden die Baume wieder beschnitten, damit sie für die nächste Saison nicht zu hoch wachsen.
Extra Virgine oder Virgine – Wo ist der Unterschied?
Die häufigste Frage im Zusammenhang mit Olivenöl ist vermutlich die Begriffsklärung von „extra virgine“ und „virgine“. Beide Begriffe beschreiben den Säuregehalt eines kaltgepressten Olivenöls, dessen Herstellungsprozess 27°C nicht überschritten hat. Dabei war für mich interessant zu erfahren, dass nicht jede Olive für die Produktion von Olivenöl geeignet ist und sich nicht jede Olive für den Verzehr eignet. Wer selbst gerne Oliven isst, kennt wahrscheinlich auch den Unterschied von guten Oliven und einem etwas günstigeren Produkten. Der Säuregehalt von Olivenöl wird durch eine europäische Verordnung klassifiziert. „Extra virgine“ hat dabei eine Ölsäure von max. 0,8%, während der Gehalt „virgine“ bei 0,8% bis 2% liegt. Alles darüber wird für z.B. kosmetische Produkte verwendet. Da die Säuerung einer Olive von der Natur beeinflusst wird und in jeder Saison durch Witterungsveränderungen varriert, kann das letztendliche Ergebnis einer Ernte nicht beeinflusst werden. So gibt es Jahre in denen die Ernte des milderen „extra virgine“ bei 80% liegen – in anderen Jahren nur bei 20%. Alles was nach der Gewinnung der drei Ölsorten übrig bleibt, wie Kerne, Most und Blätter, wird zu Pellets gepresst und für die Energiegewinnung genutzt – ein nachhaltiger, geschlossener Kreislauf!
Kretanischer Wildblüten Honig und feinster Käse
Eine vielleicht eher unbekanntere kretanische Spezialität ist Honig. Über 3000 Imker lassen ihre Bienen in der Hocheben von Berg zu Berg fliegen. Dabei sammeln die Bienen vorallem Pollen aus über 2000 verschiedenen Wildblüten und über 190 Wilderkräutern – wie Salbei, Diptam-Dost & Thymian. Auch Pinienbäume gehörigen zur Flora der Insel und werden von den Bienen angeflogen. Wir duften einen Blick hinter die Kulissen der Honigmanufaktur „Fragiadakis Family„ werfen und natürlich den süßen Honig mit griechischem Gebäck und Käse verköstigen. Der Honig ist relativ dickflüssig, was ich persönlich liebe, herrlich aromatisch und hat eine wunderschöne, goldene Farbe. Ich habe mir gleich ein Gläschen eingesteckt, denn wirklich guten Honig zu finden, ist heutzutage gar nicht so einfach.
Griechenland hat mehr zu bieten als nur Feta!
Die Kombination aus Honig und würzigem Käse ist einfach unschlagbar. Neben dem bekannten Feta Käse gibt es in Griechenland auch tolle Hartkäsesorten, wie Graviera oder Kefalotyri. Dabei werden die meisten Käsesorten aus Schafs- oder Ziegenmilch hergestellt. Die Käse sind sehr würzig aber bringen auch eine gewisse Süße mit sich – ich war begeistert. Bei Xilouris Michael durften wir einen Blick in das riesige Käselager werden und natürlich auch reichlich Käse verköstigen. Ich esse zwar unheimlich gerne süß aber so ein Stück Käse geht doch immer, oder?
Antikristo – Auf die Gastfreundschaft
Nach all den Köstlichenkeiten, die wir auf unserer Reise über die Insel probieren durften, endete unsere kleine Tour mit einem großen, familiären Grillfest. Wie sollte es in Griechenland anders sein, gab es Unmengen an Essen. Neben gefüllten Weißkohlblättern, Pasta, frittierten Linsenbällchen, Dakos, Fetakäse und vielen weiteren Köstlichkeiten gab es endlich auch mein geliebtes Fava. In meinem letzten Post habe ich euch bereits von meiner kleinen „Fava-Geschichte“ erzählt und wer das Ganze noch nicht gelesen hat, klickt einfach HIER. Highlight der kleinen Feier im Freien war natürlich das Fleisch, das auf eine sehr alte und traditionelle Weise gegrillt wurde.
Für das kretanische Antikristo wird meist ein junges Lamm – manchmal auch Ziege – auf ein eine Art Metallkäfig gespießt und durch ein Feuer in der Mitte gegart. Dabei wird das Fleisch in 3-4 Stunden nur einmal gewendet. Bereits in der Antike haben Soldaten ihr Fleisch auf Stöcken nach dieser Methode zubereitet und noch heute ist die Methode, besonders unter Hirten, sehr beliebt. Als Tourist wird es schwierig, an solch einem Event teilzunehmen. Vielleicht habt ihr das Glück, an einer kleinen Familienfeier teilzunehmen. Für mich war es eine wunderbare Erfahrung, voller Gastfreundschaft, mit reichlich Schnaps und kulinarischen Highlights.
Einen weiteren Reisebericht findet ihr auch bei FOOD&Co: Kreta | Von Oliven, Honig und einem Lamm
Dieser Beitrag enthält Werbung für die Agronutritional Cooperation of the Region of Crete – mit dem Programm „European Food Masters“ soll ein kulinarischer Austausch zwischen Griechenland und Deutschland stattfinden.
KLICK, KLICK | Kennst du schon diese Artikel?
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Instagram. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
Keine Kommentare